Das sind die Bioprodukte des Jahres 2024!

Kategorie Farm & Craft:
Gut Behütet | Pilzsugo

Michaela Friedl hat nach der Hofübernahme die Schweinezucht aufgegeben und sich stattdessen der ökologischen Pilzzucht im Stall gewidmet. Sie verfeinert überschüssige Pilzproduktion mit Bio-Paradeisern aus der Nachbarschaft zu einem köstlichen Pilzsugo, das vielseitig einsetzbar ist – als Sauce für Brot, Dip mit Nachos oder zu Nudeln. Das Produkt wird in ansprechenden Gläsern abgefüllt und eignet sich zudem gut, um Fleischkonsum zu reduzieren. Die Jury lobt nicht nur den Geschmack, sondern auch die sympathische Glasgestaltung. Jurorin Katharina Seiser zeigt sich begeistert von der gelungenen Umsetzung und sieht in der Geschichte des Produkts die Hoffnung auf weitere innovative Lebensmittelideen.

Kategorie Retail & Big Brand:
Rebel Meat | Kids Bio Hühnersticks

Rebel Meat hat bereits umgesetzt, wovon andere erst sprechen: hochwertige Bio-Hühnersticks, speziell für das schnelle Mittagessen von Kindern, basierend auf artgerechtem Hühnerfleisch aus österreichischer Biolandwirtschaft. Ein Teil des Fleisches wird durch Bio-Karfiol und -Bohnen ersetzt. Die tiefgekühlten Sticks lassen sich leicht knusprig braten und schmecken ausgezeichnet. Das Unternehmen setzte sich vor einigen Jahren das Ziel, den Fleischkonsum genussvoll zu reduzieren, besonders bei Kindern und ihren Eltern. Die Hühnersticks von Rebel Meat verbinden köstlichen Geschmack mit einer hohen Gemüseanteil (17% Karfiol, 14% weiße Bohnen, 4,5% Zwiebel) sowie Ei, Weißbrotwürfeln, gemahlener Hirse und Gewürzen. Die liebevoll gestaltete Verpackung erleichtert es Eltern, ihren kleinen Fleischliebhabern eine gesündere Option anzubieten. Eine erfreuliche Entwicklung.

Bio-Getränk des Jahres:
Artemis  | Bio Schilcher-Wermut

Juror Reinhard Gessl lobt den steirischen Artemis-Betrieb für seinen ausgewogenen, trockenen Schilcher-Wermut, der nicht nur geschmacklich überzeugt, sondern auch durch seine ansprechende Farbe beeindruckt. Überraschend für einen Bio-Kräuterbetrieb bietet dieser Wermut eine angenehme Bitterkeit, erfrischend und belebend. Hergestellt aus den typischen Schilchertrauben der Region, ist dieser Wermut in Bioqualität schon an sich besonders. Doch die Veredelung der Trauben zu Wermut ohne Zuckerzusatz, dank der natürlichen Restsüße der Trauben, macht ihn einzigartig. Mit einem Alkoholgehalt von 18,5% eignet sich der Schilcher-Wermut als Aperitif, Digestif oder als Basis für einen Long Drink. Ein interessantes und geschmacklich überzeugendes Produkt.

Sonderkategorie Do it Yourself:
Stoff’n | Frische-Pilze-Box

Der Stoffenbauernhof in Edt, Schleedorf, setzt auf eigenen Pilzanbau, inspiriert von Erfahrungen in China. Neben Rosen-, Zitronen- und Austernseitlingen im alten Obstkeller bietet der Hof Pilzzuchtsets an. Diese Boxen aus Karton enthalten Holzspäne, Weizenkleie und Pilzmyzel, um zu Hause Blaue Austernpilze anzubauen, auch als „Kalbfleischpilze“ bekannt. Das Besondere: Die Pilzboxen sind für den Zimmeranbau im Karton erhältlich, ohne dass ein Keller benötigt wird. Die tägliche Beobachtung des Wachstums im Zimmer, wo die Pilze in etwa zwei Wochen ihre Größe und Gewicht verdoppeln, ist faszinierend. Die praktische und funktionierende Möglichkeit eignet sich auch gut für Selbstversuche, gemeinsamen Anbau mit Kindern oder für das Klassenzimmer. Stefan Strobelberger (Natur im Garten) schätzt diese „schmackhafte Naturbeobachtung in den eigenen vier Wänden“.

Sonderkategorie Farm & Craft NÖ:
Genusskoarl | Fischsauce

Ein paar Tropfen der regional hergestellten, hochwertigen Bio-Fischsauce von Genusskoarl und Declava’s Alpenfisch genügen, um den Geschmack von Pfannengerichten, Marinaden, Suppen und Salatdressings zu perfektionieren. Die Zusammenarbeit verwendet Karkassen und Innereien von Forellen und Saiblingen aus Mariazell. In der Weinviertler Brauküche des Genusskoarl fermentiert die Sauce nach Zugabe von Salz der Salinen Austria. Die Jury für das „Bio-Produkt des Jahres“ lobt den vielschichtigen und dichten Geschmack mit einer komplexen Aromenvielfalt. Die Fischsauce wird als intensiv und überraschend sardellenartig für Süßwasserfische beschrieben, eine großartige Kreation, die beeindruckt.

Sonderkategorie Farm & Craft OÖ:
Luvi Fermente | Helles Miso

Die pastenförmige, unpasteurisierte Variante von Hellem Miso von Luvi Fermente aus Lenzing in Oberösterreich gilt als vielseitige Wunderwaffe zum Würzen und Verfeinern, vergleichbar mit einem Suppenwürfel in Japan. Ideal für Suppen, Saucen, Eintöpfe und Salatdressings, beeindruckt der Geschmack mit einer cremigen, fruchtigen, milden und unglaublich umami-Note. Jurorin Theres Rathmanner bezeichnet es als das geschmacklich Interessanteste der Verkostung. Die Herstellung erfolgt mit Bio-Qualität, wobei italienischer Reis und österreichische Sojabohnen verwendet werden. Die praktische Verpackung als Quetschbeutel ermöglicht eine einfache Portionierung und Lagerung der hellen Miso-Paste.

Sonderkategorie Bio Austria:
Biohof Haselberger | Bio-Hydrolat Rosenwasser

Aus dem südlichen Waldviertel stammt nun ein hochkonzentriertes bioregionales Rosen-Hydrolat, eine essentielle Zutat für authentische Nahost-Gerichte. Der Biohof von Christa und Rupert Haselberger in Nöchling, spezialisiert auf Milchkühe, nutzt zunehmend die „Waldviertler Pflanzenkraft“. Die wasserlöslichen Inhaltsstoffe der Rosenblütenblätter werden durch schonende Wasserdampfdestillation gewonnen und ohne Alkohol oder Zusatzstoffe in 75-ml-Pumpsprühflaschen abgefüllt. Juror Reinhard Gessl schwärmt vom „starken, unverfälschten Geschmack bei gleichzeitiger Zurückhaltung“. Bio Austria-Obfrau Barbara Riegler begeistert das Gesamtpaket als „edel, irgendwie Englisch, elegant“.

Sonderkategorie Bio-Garten:
Sonnenerde | Bio Moorbeet Erde  

Die innovative Sonnenerde aus dem Burgenland ermöglicht mit ihrem Kompostierungsverfahren eine torffreie saure Komposterde für Pflanzen wie Heidelbeeren und Rhododendren. Juror Reinhard Gessl betont die Problematik des Torfabbaus für saure Böden im Kontext des Klimaschutzes. Das Verfahren nutzt reines Schwefelpulver, um einen pH-Wert von 4,5 bis 5,5 zu erreichen. Die Bio-Moorbeeterde ist mit dem Gütesiegel „biologisch gärtnern“ zertifiziert und besteht ausschließlich aus biogenen Abfällen. Natur-im-Garten-Juror Stefan Strobelberger freut sich über die Möglichkeit des klimaschonenden Gärtnerns ohne Torf, insbesondere für Moorbeetpflanzen. Die Bio-Moorbeeterde ist optisch ansprechend und kann sowohl in handelsüblichen Erdsäcken als auch lose bezogen und geliefert werden. Reinhard Gessl betont abschließend: „Der Torf darf im Moor bleiben.“